Yoga ist ein seit vielen Jahrhunderten bewährtes Übungssystem für Körper, Geist und Seele. Je nach Kontext bedeutet Yoga „Einheit“ oder „Verbindung“ sowie das „Zur-Ruhe-Kommen-der-Bewegungen-des-Geistes“. Yoga soll nach noch nicht validierten Studien ganzheitlich auf den physischen Körper, den Energielevel sowie die psychomentale Ebene wirken.

Yoga fördert in diesem Sinne das Bewusstsein physische und mentale Muster, die sich im Alltag eingeschlichen haben zu erkennen und aufzulösen. Diese Muster können verantwortlich sein für Blockaden aller Art, physische Verspannungen und Schmerzen, aber auch mentale und emotionale unangenehme Empfindungen. Das ist keineswegs eine Behauptung aus Beobachtung, sondern auch zunehmende Beobachtung der wissenschaftlich orientierten psychosomatischen Medizin. Durch das Erlernen und Kultivieren einer achtsamen regelmäßigen Yogapraxis (asana) sowie entsprechenden Atemübungen (pranayama) und Meditation können nicht selten ungünstige Muster langsam aufgelöst und durch neue positive Denk- und Handlungsweisen ersetzt werden. Das vermitteln uns zunehmend einzelne Therapeuten.

„Prana“ (Lebensenergie) kann, wie beobachtet und aus der Lehre Schluss gefolgert,  wieder frei durch den Organismus zirkulieren, Verspannungen können sich lösen, die Atmung sich vertiefen, der Geist zur Ruhe und Klarheit kommen. Ein „Mehr“ an Wohlgefühl und Vitalität wird oftmals spürbar. Das eigene Bewusstsein für Ruhephasen und Regeneration, aber auch für die eigene Kraft und Leistungsfähigkeit erhöht sich. Körper und Geist erfahren zudem neue Flexibilität und Möglichkeiten, sich dem Fluss des Lebens genussvoll hinzugeben und einzutauchen in den eigenen Lebensrhythmus. Das ist ein individuell unterschiedlich gemeistertes Ziel der Therapie.

In der Regel beinhaltet eine regelmäßige Yogapraxis physische Bewegung in harmonischer Verbindung mit dem eigenen Atemrhythmus, das „sich einlassen“ in den eigenen Prozess, das Reflektieren von Mustern und Denkweisen sowie eine liebevolle achtsame innere Ausrichtung. Yoga ist kein Wettkampf, sondern der Weg hin zu einem authentischen, offenen und toleranten Da-Sein, mit allen Möglichkeiten, die das Leben bietet sowie einem gesunden Bewusstsein für die eigenen Grenzen, die liebevoll respektiert werden.

Ganz klar, dass sich dabei körperliche, aber auch geistig-seelische Aspekte miteinander vermischen.

Yoga entstammt der fernöstlichen, indischen Kultur und ist im Prinzip mehr als eine Heilweise, es ist auch eine philosophische Richtung, das wird aber so bei uns nicht praktiziert. Gerade durch westliche Strömungen hat sich ein medizinisch weiterentwickeltes Yoga gebildet, das auch pathophysiologische Erkenntnisse der westlichen Medizin einbezieht. Dennoch ist es als „Erfahrungsmedizin“ zu beurteilen, weil die gesundheitsfördernden Wirkungen des Yoga nicht durch wissenschaftlich valide Studien verifiziert wurden. Die Erkenntnisse nehmen aber deutlich zu.